Antrieb

Letzte Nachführung am 2 September 2024 um 11:32 Uhr

Paddel

Ein Paddel dient der Fortbewegung eines Bootes mittels Muskelkraft, dem Paddeln. Paddel werden ohne Gegenlager am Boot frei mit den Armen geführt. Der Paddler sitzt dabei in der Regel mit Blick in Fahrtrichtung. Das Paddel wird mit dem Blatt vorne ins Wasser eingesetzt, und dann wird das Boot am Paddelblatt vorbeigezogen. Abhängig von der angewendeten Technik wird das Paddelblatt am Ende dieser Bewegung wieder aus dem Wasser herausgezogen oder im Wasser belassen, gedreht und wieder in die Ausgangsstelung zurückgeführt. Bei einigen Bootstypen wie zum Beispiel Segelkanus oder Auslegerkanus mit Segel wird das Paddel nur zur Steuerung des Boots verwendet.

Stechpaddel

Das Stechpaddel besteht aus einem Schaft, an dessen einem Ende sich ein Knauf für die Hand und am anderen Ende sich ein Paddelblatt zur Übertragung der Antriebskraft auf das Wasser befindet.
Die Form des Paddelblatts wird durch die Einsatzart bestimmt. Tendenziell kommen auf Wildwasser eher kurze und breite Blätter, auf Langstrecken, ruhigen Fliessgewässern und Seen eher lange und schmale Blätter zum Einsatz. Die korrekte Paddellänge ist abhängig von der Körpergrösse des Benutzers, seiner Position (kniend oder sitzend), seiner Höhe im Boot und auch seiner damit der Höhe über dem Wasser. Vielfältige Paddelschläge ermöglichen es dem geübten Paddler unter anderem, ohne Seitenwechsel des Stechpaddels stetig geradeaus zu fahren oder das Boot vollständig um sich selbst zu drehen.

Doppelpaddel

Das Doppelpaddel besteht aus einem Schaft, an dessen beiden Enden sich je ein Paddelblatt zur Übertragung der Antriebskraft auf das Wasser befinden. Die Blätter können, müssen aber nicht, um 45 bis 90 Grad zueinander verdreht sein. Verdrehte Paddel werden beim Paddeln abhängig von der Lage der Arbeitsseiten der beiden Blätter zueinander entweder mit der rechten oder der linken Hand festgehalten und in der anderen Hand gedreht. Das ist reine Gewohheitssache und hat nichts mit Rechts- oder Linkshändigkeit zu tun. Die Form des Paddelblatts wird durch die Einsatzart bestimmt. Tendenziell kommen auf Wildwasser eher kurze und breite Blätter (Europapaddel), auf Langstrecken, ruhigen Fliessgewässern und Seen eher lange und schmale Blätter (Groenlandpaddel) zum Einsatz.
Die korrekte Paddellänge ist abhängig von der Körpergrösse des Benutzers, der von ihm angewandten Technik (steile oder flache Paddelführung) und der Bootsbreite. Steile Paddelführung und schmale Boote erfordern ein kürzeres Paddel als flache Paddelführung und breite Boote.

Paddel für Stand Up Paddle Board

Das Stand Up Paddle Board Paddel besteht aus einem langen Schaft, an dessen einem Ende ein Griff und an dessen anderem Ende ein Paddelblatt angebracht ist. Das Paddelblatt hat einen Winkel von zirka 10 Grad zum Paddelschaft. Die Arbeitsseite ist die nach hinten abgeknickte Fläche des Paddels gegenüber dem Schaft, der sich auf der Rückseite des Paddels befindet.

Ruder

Ruder ist die Bezeichnung für eine Steuervorrichtung an einem Wasserfahrzeug.
Der Begriff „Ruder“ wird im Deutschen aber auch als (eigentlich inkorrekter) Oberbegriff für Riemen und Skills verwendet.

Mehr zu Riemen und Skulls finden Sie hier.

Riemen

Ein Riemen ist ein Vortriebsmittel für Ruderboote. Es besteht aus einem langen Holm und einem an dessen einem Ende angebrachten Ruderblatt. Der Riemen liegt in einer an der Bordwand befestigten Halterung, der so genannten Dolle. Ein Ruderer bedient mit beiden Händen einen Riemen. Man benötigt also zwei Ruderer pro Paar. Der Ruderer senkt das Blatt ins Wasser, zieht es gegen die Fahrtrichtung und gibt dem Boot damit Vortrieb. Anschliessend führt er den Riemen über Wasser wieder in seine Ausgangsposition zurück. Beim Wriggen, einer Sonderform des Riemenruderns, wird pro Boot nur ein einziger Riemen mit einer besonderen Technik zur Fortbewegung eingesetzt.

Physikalisch gesehen ist ein Riemen ein Hebel, bei dem der Kraftarm kürzer ist als der Lastarm. Eine vergleichsweise kurze Bewegung des Ruderers bewirkt so eine längere und damit auch schnellere Bewegung des Ruderblattes und damit auch des Bootes.

Skull

Das Skull ist ein Vortriebsmittel für Ruderboote. Es besteht aus einem langen Holm und einem an dessen einem Ende angebrachten Ruderblatt. Die mit Skulls ausgeübte Rudertechnik wird als Skullen bezeichnet. Anders als beim Riemenrudern bedient ein Ruderer zwei Skulls, eins in jeder Hand. Skulls sind generell kürzer und schmaler als Riemen. Skulls gibt es in verschiedenen Formen. Die Macon Form hat ein symmetrisches Blatt, die Hatchet oder Big Blade Form hat ein grösseres, asymmetrisches Blatt. Die Leistungsunterschiede zwischen den diesen Typen sind, so vorhanden, kaum messbar.

Das Skull liegt in einer an der Bordwand befestigten Halterung, der so genannten Dolle. Der Ruderer senkt das Blatt ins Wasser, zieht es gegen die Fahrtrichtung und gibt dem Boot damit Vortrieb. Anschliessend führt er das Skull über dem Wasser wieder in seine Ausgangsposition zurück.

Physikalisch gesehen ist ein Skull ein Hebel, dessen Kraftarm kürzer ist als der Lastarm. Eine vergleichsweise kurze Bewegung des Ruderers bewirkt so eine längere und damit auch schnellere Bewegung des Ruderblattes und damit auch des Bootes.

Segel

Ein Segel ist eine Fläche, die dem Antrieb von Segelfahrzeugen durch den Wind dient.
Es hat eine dreidimensionale Form und es ist deshalb auch mehr als nur ein flaches Stück Tuch.

Boote mit Segeln nutzen den Winddruck zur Fortbewegung. DerWind wirkt als Druck auf der dem Wind zugewandten Seite und als Zug oder Sog auf die dem Wind abgewandten Seite. Bei der Ausnutzung des Winddrucks wirken beide Seiten eines Segels zusammen. Segelfahrzeuge können mittels entsprechender Segelstellung so auch schräg gegen den Wind oder mit speziellen Segelformen sogar schneller als der Wind fahren.

Segel tragen wesentlich zur Manövrierfähigkeit und Sicherheit eines Boots bei.

Zweck

  • Antrieb: Segel nutzen den Wind, um das Boot vorwärts zu bewegen
  • Steuerung: Durch das Einstellen der Segel kann die Richtung des Bootes beeinflusst werden
  • Stabilität: Segel tragen zur Stabilität des Bootes bei, indem sie das Gleichgewicht halten

Materialien

  • Dacron: Ein häufig verwendetes, langlebiges Polyestergewebe
  • Laminat: Mehrere miteinander verbunden Gewebe-Schichten bieten eine bessere Leistung und Formstabilität

Typen

  • Grosssegel: Das Hauptsegel, das am Mast und Baum befestigt ist
  • Vorsegel: Segel, die vor dem Mast gesetzt werden, wie Fock und Genua
  • Spinnaker: Ein grosses, ballonartiges Segel für Vorwindkurse
  • Gennaker: Eine Mischung aus Genua und Spinnaker, ideal für Halbwindkurse

Konstruktion

  • Latten-Grosssegel: Segel mit horizontalen Latten zur Formstabilität, erhältlich als halb durchgelattete oder voll durchgelattete Varianten
  • Rollreffsegel: Segel, die teilweise eingerollt werden können, um die Segelfläche zu reduzieren

Form und Grösse

  • Form: Beeinflusst die Effizienz und Leistung des Segels. Ein gutes Segel ist wesentlich mehr als nur ein flaches Stück Stoff – es ist eine hochkomplexe gewölbte dreidimensionale Form
  • Grösse: Abhängig von den Windbedingungen und dem Bootstyp – die korrekte Abstimmung auf den Bootstyp ist äusserst wichtig. Ein nicht passendes oder zu grosses Segel bringt nicht mehr Leistung – es ist vor allem anderen ein erhebliches Sicherheitsrisiko.

Eine generelle Anmerkung

Die obenstehende kurze Zusammenfassung wird einem Segel in keiner Art und Weise gerecht. Ein gutes Segel ist ein hochkomplexes Produkt. Das gilt sowohl für die Herstellung als auch für die Verwendung.
Wegen der hohen Kosten könnte man sich versucht fühlen, das oder die Segel selbst anzufertigen. Eine Selbstanfertigung ist zwar möglich, aber nicht unbedingt sinnvoll. Ich empfehle, sich vor einem Entscheid wirklich gründlich mit der Materie vertraut zu machen. Wer dabei „vom Ende her“ denkt – also als Erstes das gewünschte Endergebnis definiert, hat eine wesentlich bessere Chance, etwas Brauchbares zu bekommen als jemand, der einfach mal loslegt und irgend etwas anfertigt oder tut, das ihm plausibel und richtig erscheint.

Weiterführende Informationen finden Sie zum Beispiel hier Bücher – Biber-Boote Schweiz (Antrieb) hier Bücher – Biber-Boote Schweiz (Segeln), hier Scribd – Instructable – Make a Dacron Sail und im Internet.

Aber auch hier gilt: Wer nichts wagt, der lernt auch nichts.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Knobeln und die Entschlusskraft, Missratenes wegzuwerfen und neu zu mCHEN.

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